Goldschmiede Thomas Weis Goldschmiede-Meister und staatlich geprüfter Gestalter Mineralien und Edelsteine |
Gold ist ein metallisches Element von hellgelber bis bräunlich-gelber Farbe, welche von den beigemengten anderen Elementen abhängig ist. Die häufigsten Metalle, mit denen Gold in der Natur eine Verbindung (Legierung) eingeht sind Silber, Kupfer, Palladium, ferner Tellur und Selen.
Reines Gold ist sehr weich ("Biß-Test" in Italo-Western - wer seine Beißerchen liebt, sollte es jedoch lassen) und extrem duktil (verformbar-z. B. läßt sich dadurch Blattgold überhaupt erst herstellen).
Gold verwittert in der
Natur
praktisch nicht und ist weitgehend resistent gegen Säuren und
Laugen.
Lediglich in Königswasser (= 3 Teile konzentrierte
Salzsäure
und 1 Teil Salpetersäure), freiem Chlor und in Cyaniten
wird
Gold gelöst.
Reines Gold hat eine sehr hohe
Dichte (spezifisches Gewicht) von 19,3 g/cm3,
auch seine natürlichen Legierungen haben durchweg eine sehr
hohe Dichte.
Dadurch kann es sich in der
Natur leicht in sog. Seifen in Bächen und Flüssen anreichern.
Auch läßt es sich aus den Sedimenten (Ablagerungen)
dieser
Gewässer
als Seifengold (Nuggets, Körnchen, Flitterchen)
relativ
einfach, durch Auswaschen in einer Waschrinne und/oder -schüssel,
gewinnen.
Gold-Nugget von Sandstone in Westaustralien (Breite ca. 7 mm, Gewicht 0,506 g) |
auf der Rückseite des Gold-Nuggets sind einzelne Kristallflächen zu erkennen; dies deutet auf einen sehr kurzen Transportweg hin. |
Auch wird Gold als
gediegenes
Gold bzw. Freigold, und in seinen natürlichen Verbindungen in
Gesteinen
gefunden und dort abgebaut.
Gold-Kristalle im Quarz aus Ameca, Prov. Jalisco, Mexiko (freistehender Kristall ca. 1 mm hoch) |
Gold-Aggregat aus einem Quarzgang von der Eagle´s Nest Mine in Californien (Breite ca. 22 mm, Gewicht 0,864 g) |
Modernes Golderz sieht aber ganz unscheinbar aus, denn hier ist das Gold meist an andere Erze Pyrit, Chalkopyrit (Kupferkies) u.a. so fein verteilt gebunden, daß es z.T. nur als Nebenprodukt gewonnen wird. Selbst bei einem reinen Goldbergbau wird man heute in den seltensten Fällen, vor einer entsprechenden Aufbereitung, das begehrte Edelmetall mit bloßen Augen entdecken können.
In geringen Mengen kommt
Gold
häufiger vor als allgemein angenommen wird.
Fundmöglichkeiten in
Deutschland:
für Berggold: Auerbach/Odenwald, Korbach/Hessen, Grube Clara bei Wolfach/Schwarzwald, Thüringer Wald, Brandholz bei Goldkronach/Fichtelgebirge, Gosslar/Harz;
für Seifengold:
Rhein,
Main,
Guldenbach (Nugget mit ca. 32 g [! - gefunden 1828]) an der Nahe,
Großbach (Nugget mit ca.66 g [!! - gefunden 1826]) an der Mosel,
Lahn, Eder, Schwarza, Göltsch, Isar, Iller, Inn, Donau u.v.a. -
eigentlich
ist Gold in fast allen Bächen und Flüssen zu finden, die
Frage
ist nur in welcher Konzentration!
Gold-Körnchen (bis ca. 1,2 mm) z.T. mit Hg aus dem Main |
Gold-Körnchen (Magnetit ca. 1 mm) z.T. mit typischer Nuggetform und als Kugel |
beim Goldwaschen an der Mosel am 27.05.2005 |
Teil der "Mosel"-Ausbeute ( bis ca. 1,5 mm) vom Juni 2007 |
kleines Goldnugget (ca. 2,5 mm) (gefunden am 24. Mai 2008) |
kleines Goldnugget (ca. 1,5 mm) (gefunden am 24. Mai 2008) |
Goldnugget (ca. 6 mm) aus der Schweiz |
Goldnugget (Rückseite) (gefunden am 15. November 2008) |
Im Schmuchbereich sind die am häufigsten verwendeten Legierungen (metallische Verbindungen):
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Die Farben werden durch gezielte Beimengungen anderer Metalle erreicht:
weiß durch Silber, Nickel, Chrom |
rot durch Kupfer |
grün durch Cadmium, Silber |
violett durch Aluminium |
*Literatur-Beispiele:
-Autorenkollektiv (1992): Gold - Mineral,Macht und
Illusion:
500 Jahre Goldrausch - extraLapis No. 2 [Christian Weise Verlag]
München;
-Autorenkollektiv (1997): Gold in Bayern - Vorkommen
am Westrand der Böhmischen Masse [Bayerisches Geologisches
Landesamt]
München
-Lorenz J.A., Weis T. (2008): Gediegen Gold aus den
Mainschottern
am Untermain - Aufschluss 4, Seite 213 ff. [VFMG, Heidelberg]